Ab in die Zeche Carl nach Essen. Essen, die wohl schönste Stadt Mitteleuropas, versprüht mit ihrem venezianischen Stadtkern einen entspannt mediterranen Charme, dem wir uns nicht entziehen können. Wir treffen unsere neuen Busenfreunde von GOLF, legen uns lässig unsere leichten Sommerpullover um die Schultern und schlendern runter zum Hafen, wo wir gemeinsam bei einer Flasche Champagner den braungebrannten Fischern dabei zugucken, wie sie frischgefangene Oktopusse weichprügeln. Ach Essen, du süßeste aller Zuckerstädte.
Der Backstage in der Zeche Carl ist riesig. (Von Greenpeace’s Regenwaldreklame gelernt: Flächengrößen kann sich niemand vorstellen, deshalb immer den guten alten Fußballfeld-Vergleich benutzen). Also, der Backstage in der Zeche Karl ist so groß wie 4 Fußballfelder. Viele bedrohte Tierarten fühlen sich in ihm heimisch, zum Beispiel der äußerst seltene Schmandbär, der ein bisschen aussieht wie Julian und sich am liebsten in der Nähe des Kühlschranks aufhält.
Das Konzert ist unfassbar nice, es ist ein krasses Gefühl, wenn in einer völlig fremden Stadt soviele Menschen kommen, um uns zuzuhören. Highlight der Show: Roberts kleine Patenkinder spielen ein sickes Glockenspielsolo.
Später lassen wir uns von GOLF in den schickesten Laden Essens entführen, das P1 des Ruhrgebiets, das Biaritz des kleinen Mannes, wo Theodor von und zu Gutenberg und Oliver Kahn über die Vorzüge der neuen Visa-Gold-Card diskutieren, während sie die nächste Flasche Moet köpfen: Den Sparfuchs. Muss man eigentlich nicht viel zu sagen. Der Laden ist genau so nice wie er klingt. Die Trennung von Golf fällt schwerer als damals von meinem Ja-Rule-Poster, was ich wirklich Jahre lang sehr geliebt habe. Wir verabreden uns, in Berlin im E4 mal wieder zum gemeinsamen Teetrinken.
Ein Hoch auf unseren Kapitän Julian, der uns in unserem iberischen Schlachtschiff zurück in die nördlichen Breitengrade Duisburgs manövriert, wo wir mit letzen Kräften in unser Matrazenlager fallen.