Nach unserer Nacht in Helms Klamm durchqueren wir unsere riesigen Ländereien auf dem Weg in den Westen und fühlen uns ganz schön adlig. Endlich ergibt das „Von“ in unserem Bandnamen einen Sinn. Ein paar Knechte und Bauern verbeugen sich ehrfürchtig und versichern uns: „Eure Beliebtheit steigt, Sir!“.
Auf der A2 beschließen wir hoch und heilig, nie wieder zu Mäckes zu gehen. Diese Abmachung wird vertraglich auf einem Stück Klopapier festgehalten. Das Konzert in Aachen wurde vom Kulturbunker in eine größere Location verlegt. Was bietet sich da natürlich besser an als ein Museum? Wir nehmen unseren Job sehr ernst und präsentieren auf der Bühne ein paar seltene Kunstwerke der Neuzeit. Matzes kaputtes Gitarrenkabel ergänzt die ohnehin schon komplizierte Installation mit ein paar kubistischen Störgeräuschen. Wir haben ziemlichen Spaß.
Der Backstage in einem Museum ist natürlich die Bibliothek. Da fliehen wir extra aus der verdammten Uni und finden uns nach dem Konzert zwischen Bücherregalen und Schreibtischen wieder. Dinge, die im Backstage nicht erlaubt sind:
1. Bücher lesen
2. Bücher mit auf die Toilette nehmen
3. laut reden
4. leise reden
5. Fußball mit dem Mülleimer spielen
Schon nach kurzer Zeit beschließen wir, dass dieser Backstage offiziell ein „Wack“-stage ist. Nach einigen Stunden vermuten wir, dass es sich eventuell sogar um einen „Keck“-stage handeln könnte, den missratenen, hässlichen Bruder des Wackstage. Wir langweilen uns ein bisschen. Dinge, die im Keckstage passiert sind:
1. lange Zeit nichts
2. Robert liest ein Buch
3. Kuske nimmt ein Buch mit auf Toilette
4. Doz fährt mit dem Aufzug in den dritten Stock
5. Julian und Matze spielen mit dem Mülleimer Fußball
Wir verabschieden uns mal wieder von den Kantereits, die wir erst in fünf Tagen in Paderborn wieder sehen, da wir die beiden Konzerte in Oldenburg und Osnabrück nicht mitspielen werden. Hierzu eine kurze Erklärung: Städte, die mit O anfangen, sind uns irgendwie einfach unheimlich. Mnachmal verursacht sogar das O in VOn Wegen Lisbeth einen kalten Schauer auf dem Rücken, der uns nachts nicht einschlafen lässt.
Wir laufen zu Julians und Doz‘ Cousine, bei der wir pennen dürfen (Danke Theresa!), hören ein bisschen Schwesta Ewa und schmeißen ein paar Flaschen auf den Boden.
Ab nach Berlin!