Wir stecken zusammen, was zusammen gehört und präsentieren einen schlecht geflickten Erinnerungsteppich von unserer Reise in den nahen Osten.
Der Backstage in Erfurt ist eine äußerst gelungene Kopie vom Gemeinschaftsraum der Gryffindors, eine winzige Wendeltreppe führt aus dem verwinkelten Sofabereich hinauf in die Eulerei. Ziemlich schön, aber wie bereits erwähnt, auch massiv geklaut. So dreist zu byten traut sich eigentlich nur Eko Fresh. Respekt Erfurt.
Der Laden ist ziemlich nice und Erfurt schmeißt einen ordentlichen Turn-Up auf’s Parkett. Einzig die Security-Männer scheinen sich nicht von der guten Laune anstecken zu lassen und ziehen den ganzen Abend eine Miene, als hätten wir 25min lang „All Türsteher are Bastards“ von Antitainment gespielt. Hätten wir gerne gemacht. Die Türsteher in Erfurt sind ungefähr so locker wie diese ultra tighte Leggings von Beyoncé aus diesem einen Video, wo Beyoncé diese ultra tighte Leggings anhat.
Wir fahren zum Pennen ins extrem sympathische Franz Mehlhose Café, kriegen vorher allerdings von Richie eine Flasche Brandy geschenkt. Großer Vorteil am Altersunterschied zwischen EOC und uns: Wir kommen mit völlig neuen Getränken in Kontakt. Brandy stand bei bei meiner Oma jahrelang auf dem Küchenregal und gehörte für mich irgendwie immer in die Kategorie Sherry, Eierlikör, D-Mark und Bananasplit. Wenn Helmut Kohl das Wort zum Sonntag spricht und in der Werbung vorher ein Schimpanse in Tennisklamotten mit beruhigender Stimme davon berichtet, „dass wir unsere Sportartikel auch in Zukunft nur in Deutschland produzieren werden“, dann durfte man sich schon mal das ein oder andere Gläschen Brandy gönnen. Hab selten so falsch gelegen. Brandy ist der ganz heiße Future-Shit. Zumindest sind Matze und Robert, nachdem die Flasche leer ist, fest davon überzeugt. (Wir haben kurz überlegt, ob wir Richie im Sinne der Generationsverständigung auch ein Getränk unserer Jugend anbieten sollten. Hatten dann jedoch unsere Zweifel, ob er sich tatsächlich über Berentzen Saurer Apfel und einen Kasten Reipi freuen würde).
Am nächsten Morgen steigen wir fresh und clean in unser Swagmobil und fahren nach Magdeburg. Die Halle in Magdeburg ist riesig und vor allem ziemlich hoch, es gibt einen gigantischen Nachhall. Wenn man ganz still ist, kann man sogar Wortfetzen vom Kollegah-Konzert von vor 2 Tagen hören, die noch immer durch den Raum fliegen.
„Frank white-check, Hundesohn-check….“, flüstert der Wind, als sich Julian eine Cola aus dem Kühlschrank nimmt und sich dabei ganz viel Zeit lässt. Wir pennen bei unserer Schulfreundin Tonia in einer überragenden WG und lassen uns entführen in das wilde Nachtleben Magdeburgs. Magdeburg ist ja sowas wie das neue Lutherstadt-Wittenberg und Lutherstadt-Wittenberg ist ja sowas wie das neue Leipzig und jeder weiß, dass Leipzig ja sowas wie das neue Berlin ist. Unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht, im Flowerpower gibt’s Bier!
Ab nach Düsseldorf, macht’s gut meine Lieben,
euer Timmy Bendzko